Diesmal haben wir das mit den überteuerten Getränken gleich am Flughafen in Wien erledigt 😂 und es ging diretissima nach Venedig. Am Mittwoch Abend - gleich nach der Hacke. (Das allein war
schoneinAbenteuer: Offenbar war jeder Wiener an diesem Abend - und vor diesem langen Wochenende - aus der Stadt geflohen…deshalb ließen wir den Taxidienst meines Herrn Papa gleich mal sein und
fuhren mitderU-Bahn. Da gibt‘s wenigstens keinen Stau und die Fahrzeit ist ziemlich genau kalkulierbar… 😅)
Ah ja - nur der Ordnung halber sei‘s erwähnt:
Nachtzug war unsere erste Wahl. 😇
Aber Mittwoch auf Donnerstag gibt‘s keinen. Nur Donnerstag auf Freitag.
Und einen Tag verlieren wollten wir nicht - genau so wenig wie einen ausziehbaren Schlafsessel, aus dem wir am nächsten Morgen rauskraxeln wie Rigoletto. Nein - für so Späßchen simma eindeutig zu
alt 😄 - das hamma in unseren Zwanzigern erledigt.
Also wurde es der „pöhze“ Kurzstreckenflug. Aber - was soll’s. Wir machen ja nicht Kreuzfahrt, also hält sich unser schlechtes Gewissen in akzeptablen Grenzen. 😜
Nach dem ersten Espresso im Appartamento wagen wir uns heute auf die ausgetretenen Touristenpfade. Unser Domizil liegt nur einen kurzen Fußmarsch entfernt von Zemtrum Venedigs, dem Markusplatz. Auf dem Weg dorthin schreiten wir zunächst noch durch ruhige, schmale Gassen. Überall schlängeln sich die Kanäle zwischen den Häusern entlang, schaukeln leere Gondeln auf dem Wasser. Noch liegt eine beschauliche Ruhe über der Stadt. Aber das wird sich bald ändern.
Nach 10 Minuten Fußmarsch landen wir am Pier San Zaccharia. Von dort ist es nur noch ein Steinwurf bis zum Markusplatz. Wir überqueren noch einige Kanäle, vorbei an der Seufzerbrücke und landen Schließlich vor dem Dogenpalast. Es ist kurz nach 9 Uhr und die Besucherschlange vor der Basilika ist schon jetzt endlos lange. So etwas schreckt uns immer ab und wir beschließen die güldenen Mosaike lieber im Reiseführer zu bestaunen als uns hier in der prallen Sonne lange anzustellen. Wir genießen noch ein paar Minuten die Atmosphäre auf dem Markusplatz, die weitäufigen Arkaden, den faszinierenden Architekturmix des Dogenpalasts. Danach tauchen wir durch den Uhrturm ein in das Gassengewirr von San Marco und gönnen uns erstmal ein kleines Frühstück. Mit leerem Magen ist nicht gut sightseeing! ;-)
Nach dem Salami-Happipappi und einem Pistaccio-Flufftraum folgen wir einem kleinen Routen-Vorschlag unseres Reiseführers. Dabei ist der Ausgangspunkt das Teatro la Fenice. Dieses ehrwürdige Theater ist um diese Uhrzeit noch spärlich besucht und das wiederum zieht unser Interesse auf sich. Flugs sind wir im Besitz von zwei Tickets samt Audioführer und schon betreten wir dieses von reichlich Dramen geprägte, geschichtsträchtige Haus. Das Foyer ist zunächst noch recht nüchtern. Weißer und rosa Marmor, Luster, Flügeltüren … noch ahnt man wenig von der Pracht, die uns gleich im Konzertsaal erwarten wird. Die aufwändigen Goldverzierungen und die Farben, die Deckengestaltung und die Gesamtstimmung in diesem Saal sind schon unglaublich beeindruckend. Kaum zu glauben, dass all das hier mehrfach den Flammen zum Opfer viel und mit viel Aufwand immer wieder restauriert wurde. Wir tauchen ein in diese Kunstwelt und landen am Ende bei einer Ausstellung über die Göttliche, die Callas, die hier viele umjubelte Auftritte feierte.
Sogar Klimaanlage (unter jedem Sitz!) hammse hier - quel Komfort!
Wir beginnen den Tag in einem Cafe um's Eck - und beobachten die umtriebigen Gondolieri, die nach Kundschaft Ausschau halten.
Dieses Frühstück war ja der (gottchenseidank) einzige Touristen-Reinfall dieses Urlaubs... man müsste es aber schon erkennen: Wenn alles in Englisch angeschrieben ist, dann kann das nix werden.
;-)
Und so sind wir nach unserem trockenen Toastbroterl und den Marmeladen aus der runden, kleinen Alukonserve gleich weitergezogen... durch die engen Gasserln hin zum Canale Grande. *haaaach!*
Unser Flug ging erst am Abend - und wir konnten die fertig gepackten Taschen in der Wohnung lassen.
Das machte die Tagesplanung um einiges einfacher - und wir konnten noch einiges unternehmen, bis wir dann gegen 16:00 Uhr in Richtung Flughafen aufbrachen.
Also nahmen wir uns wieder das Einser-Vaporetto und hinauf ging's, die große breite Wasserstraße mitten in Venedig.
Und wieder war es ein Traum, die Palazzi nochmals anzuschauen. Und vielleicht das eine oder andere neue Detail zu entdecken...