Ein Klassiker... und wir lieben's! Gulasch ist zwar deftig, aber wenn es nicht allzu oft genossen wird, dann geht das schon. *g*
Ich verwende beim Fleisch natürlich Bio-Qualität - von einem befreundeten Bauern. Da kaufe ich immer recht großzügig ein, wenn geschlachtet wird und friere mir immer portionsweise +/- 1,50kg vom Wadschinken - bereits würfelig geschnitten - ein.
Wichtig beim Gulasch ist das Mengenverhältnis von Zwiebel und Fleisch - das sollte immer 1:1 sein. So hat's meine Schwiegermama gemacht und daran wird nicht gerüttelt. *g*
Damit das ganze etwas zackiger geht, haben wir drei Töpfe genommen - Sonnenblumenöl rein und Zwiebel maximal zwei Finger hoch reingeben und durchrösten. Wichtig: Die Farbe des Röstzwiebels sollte
ziemlich dunkel sein... dann wird der Saft auch schön dunkel und sämig.
Noch ein kleiner Trick, damit es nicht zu fett wird: Den Zwiebel mit einem Schaumlöffel aus dem Öl heben und auf einem Küchenpapier abtropfen lassen. Maximal drei, vier Esslöffel Öl weiterverwenden, um das Fleisch anzubraten - nicht mehr.
Nun das würfelig geschnittene Fleisch dazugeben und gut durchmischen. Für zwei, drei Minuten weiterrösten und dann von der Herdplatte nehmen. Paprikapulver dazugeben, mit Essig ablöschen. Dann Salz und Pfeffer, Majoran, den Senf und das Tomatenmark dazugeben. Alles gut vermischen. Nun mit Wasser aufgießen, bis das Fleisch mit Wasser bedeckt ist. Wieder auf den Herd stellen und langsam weiterschmurgeln lassen.
Wenn das Wasser verkocht ist, immer wieder ein bisserl nachfüllen, jedoch gerade so viel, dass das Fleisch bedeckt ist. Je nach dem, wie man sein Gulasch gerne hat (eher flüssiger oder eher
sämiger) kann man hier je nach Gusto dosieren.
Am Schluss kommen noch zwei, drei Lorbeerblätter und der gepresste Knoblauch hinzu.
Ich finde, Semmelknödel sind einfach die beste Zuspeis zum Gulasch - man kann den Saft herrlich 'auftunken' und ich liebe einfach den Geschmack! Meisterin ihres Fachs war auch da meine
Schwiegermutter - und mein bester Mann wo gibt ist würdig in ihre Fußstapfen getreten: Er ist ein echter Profi und seine Semmelknödeln sind legendär! Auch diese wunderschönen 'Knääderln' stammen
aus seinen feinen osttiroler Händen - das muß an dieser Stelle mit aller Deutlichkeit erwähnt werden!
(Wenn bei uns Knödeln gemacht werden, hab ich in der Küche absolut 'kein Leiberl'... da darf ich maximal zuschauen - wenn ich dabei ruhig bin...*gg*)
Zurück zum Rezept:
Wenn man eine 500g Packung Semmelwürfel (oder 'Knödelbrot', wie mein Mann sagt...) nimmt, erhält man ca. 12 Semmelknödel. Nur so als Anhaltspunkt...
Ich bzw. mein Mann macht ja immer mehr Knödeln, denn die kann man ja super einfrieren und zum Beispiel 'Knödel mit Ei' machen - eine Köstlichkeit! Aber nur, *wenn* welche übrigbleiben... und das ist sehr selten der Fall. *g*
Die Semmelwürfel in eine große Schüssel geben und ungefähr ein Achterl Milch drübergießen. Vermischen. Dann das Salz und den geschnittenen Petersil (reichlich davon! Wir haben gut zwei Handvoll davon genommen...) untermischen. Dann ordentlich Muskatnuss drüberreiben.
Eine kleine Pfanne mit etwas Öl erhitzen und den kleingeschnittenen Zwiebel darin bräunen.
Die Eier mit etwas Milch verquirrlen und ebenfalls über die Semmelwürfel gießen. Den angerösteten Zwiebel dazugeben. Nun ordentlich mit den Händen vermischen. Ob es genug Milch bzw. Flüssigkeit ist, kann man eigentlich nur "erfühlen": Die Semmelwürfel sollten nicht mehr so hart sein, dass das Durchmischen an den Fingern "weh tut"... also auf jeden Fall sollten die Semmelwürfel schon gut angefeuchtet sein. Doch Achtung: Nicht zuviel Flüssigkeit nehmen, denn die Semmelwürfel 'ziehen noch nach', das heißt: Sie werden noch weicher, wenn man sie eine Zeitlang stehen lässt. Daher einfach gut vermischen und dann beiseite stellen - für eine gute Viertelstunde.
In der Zwischenzeit kann man einen großen Kochtopf mit reichlich gesalzenem Wasser auf den Herd stellen und das Wasser erhitzen. Da werden dann die Semmelknödel gegart. Ein kleiner Tipp: Das
erhitzte Wasser kann man auch nehmen, um die Knödel gut 'wutzeln' zu können - dazu gleich später.
Nach der 'Rastzeit' kann man sich an die Knödeln machen:
Mit einem Esslöffel nimmt man eine ungefähr Tennisball-große Menge und holt sich ein bisserl warmes Wasser aus dem Kochtopf. Dann wutzelt man die Masse mit etwas Druck zu einem kompakten Knödel.
Sollte die Masse zuviel an den Fingern kleben, dann etwas Wasser auf die Handflächen geben. Es ist aber grundsätzlich immer besser, wenn die Knödelmasse nicht zu feucht bzw. zu weich ist. Sonst
besteht die Gefahr, dass die Knödel später im Wasser zerfallen.
Wenn alle Knödel fertig sind (bei uns sind's eben 12 Stück gewesen), dann kann man sie ins wallende Wasser einlegen und die Hitze reduzieren: Das Wasser sollte nur leicht wallen - ja nicht
kochen!
Nach ca. 25 Minuten sind die Knödel fertig
Das Rindsgulasch nochmal abschmecken und mit den Semmelknödeln auf vorgewärmten Tellern anrichten.
Eine Kräusel-Petersilie macht sich ganz nett als Deko... und ab auf den Tisch!
Wer mag, trinkt ein kühles Blondes, also ein Bierchen, dazu... wir jedenfalls machen das so. Es ist eines der wenigen Gerichte, wo mir Bier dazu außerordentlich gut schmeckt... *g*
Mahlzeit.
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Werner (Dienstag, 03 März 2015 00:40)
Schmatz, schmatz! :)
Für Gluasch gibt es ja ohnehin 7328 Rezepte, da hat wohl wirklich jeder seinen eigenen Trick! Ich bin aber inzwischen zum Schluß gekommen, daß es bei mir am besten wird, wenn ich alles in einem Topf mache. Fleisch anbraten od. nicht ist ja auch so eine Glaubensfrage ;), ich brate es nicht mehr an. Nur die Zwiebeln kommen zuerst rein, dann der ganze Rest samt dem Fleisch, und dann darf das Ganze vor sich hinkochen wie eine Bolognese .... mehr ist es bei mir nicht.
Und zu den Knödeln: Haltet mich für blöd, aber ich habe mein perfektes Rezept vor Jahren auf einer Packung Billigsdorfer-Semmelwürfel gefunden. Die Mengenangaben passen so 100%ig, daß ich es seitdem nicht mehr anders mache und mir ist noch NIE ein Knödel zerfallen, zu hart geworden oder sonst was :). Nur den Muskat habe ich aus Eigeninitiative dazugetan *g*. Ist zwar bissl peinlich, wenn alle mit ihren "Mütter-Rezepten" hausieren gehen und ich mit meinen 40Cent-Semmelwürfel-Rezept daherkomme, aber nur das Ergebnis zählt! *g*
Aber: Ich verspreche, daß ich sowohl Gulasch als auch Knödl mal mit diesen Rezepten probiere, ich informiere Euch dann über den Vergleich! ;)
Greez,
Werner
PS: Endlich eine Seite, wo noch das "*g*" verwendet wird. Das ist inzwischen ja nur noch ein Erkennungsmerkmal für uns alte Säcke, die die Geburt des Internets noch erlebt haben, ansonsten ist es so gut wie ausgestorben! *snief*
Ing. Wolfgang SALOMON (Dienstag, 03 März 2015 07:32)
Servus, Werner!
Schön, wieder mal was von Dir zu lesen. *g*
zu den Knödeln:
Nananananaaa... ich hab mit '40 Cent-Rezepten' ja überhaupt kein Problem! Ich mag sowieso keine 'Gebote' in der Küche... jeder soll so, wie er mag. *g*
Wie sind denn die Mengenangaben auf der Packung?
Der Raini hat ja das Ganze 'nach Gefühl' gemacht... jedenfalls bei der Milch. Ich hab' dabei leise gestöhnt... *g*... weil 'nach Gefühl' kann ich ja suppa als Angabe ins Rezept reinschreiben. *lach*
Und zu "alles rein in den Topf": Ja, normalerweise geht das ja bei uns auch so.
Diesmal wollten wir den Zwiebel einfach nur ein bisserl vom Fett abtropfen lassen, denn das letzte Gulasch war *wirklich* eine Bombe... also sehr, sehr fett. Ich mein - grundsätzlich hamma nix gegen fettes Essen ab und an... und es war den Tick *zu* ölig. (Aber vielleicht haben wir einfach nur zuviel Öl zum Rösten des Zwiebels reingegeben... wie immer: Kochen ist auch eine Frage der Tagesverfassung. *g*)
Hans-Georg Kloetzen (Donnerstag, 05 März 2015 19:26)
Ich bin erstaunt, dass beide Rezepte ohne Kümmel auskommen. *lach*
Hans-Georg (Donnerstag, 05 März 2015 19:27)
Shit, ich hab's überlesen. Konnte ich mir ja auch gar nicht vorstellen.