Edita Gruberova

Gala '45 Jahre Wiener Staatsoper.' am 7. Februar 2015

... ein unvergesslicher Moment für uns.

Wer mich kennt weiß, dass ich kein 'Opern-Junkie' bin.

Hin und wieder kippe ich jedoch in diese wunderbare Musik... vor allem, wenn es mir leichtfällt, der Handlung zu folgen (durch vorheriges Studium in den Reclam-Hefterln, denn ich kann nun mal nicht italienisch...*g*) und wenn mich die Stimmen der Sänger berühren können.

 

Durch Zufall habe ich im Jänner 2015 von einer Gala einer der 'lebenden Opern-Legenden', Edita Gruberoba, erfahren. Mein Mann und ich sprachen schon sein langer, langer Zeit davon, uns *EINMAL* diese phantastische Sängerin live anhören zu wollen. Doch - wie immer: Die Vorstellung war restlos ausverkauft. Schade. Es war mir echt ein Bedürfnis, den besten Mann wo gibt zu diesem Ereignis einzuladen - aber es sollte halt nicht sein.

 

Dann erinnerte ich mich aber an das Online-Kartenbüro, wo ich vor zwei Jahren einige Opernkarten für unser gemeinsames 'Opern-Blockbuster-Weihnachten' gekauft hatte. Dort hatte ich - weil ich registrierter Stammkunde bin - die Möglichkeit, mich auf eine Warteliste setzen zu lassen. Uuui, wie spannend!  *g*

Bis spätestens Freitag, den 6ten Feber sollte ich bescheid bekommen, ob Karten frei wurden und in folge mir zugeteilt werden konnten.

 

Und RIESENGROSS war die Freude, als dies am Freitag um 15 Uhr geschah. :-)

 

Parkett, natürlich. (Ich meine..., wenn wir uns schon einmal die Grande Dame des Belcanto anschauten, wollte ich definitiv nicht irgendwo 'am Juchee' sitzen. *g*). Die Karten waren sauteuer. Eine echte Investition. Aber - Himmel! - so eine Gelegenheit würde es vielleicht nie mehr wieder geben! Und so ging es am Samstag - aufg'mascherlt und g´kampelt - in Richtung Innenstadt. *JUPIDUUUH!!!*

(Ach ja... die Freude vom Rainer war natürlich grenzenlos... ich denke, mit diesem Überraschungsgeschenk hab ich ihn *SO RICHTIG* erwischt... *ggg*)

Natürlich wurde standesgemäß Sprudel und Canapés bestellt... und die Spannung stieg, gleich stark wie die Vorfreude. *g*

Fesch warma, wir zwei. *g* Der Frau Gruberva zu Ehren wurde natürlich der Anzug ausgeführt... und er saß nach meiner kleinen Diät seit erstem Jänner fabelhaft. Ich fühlte mich wie ein kleiner Prinz. *ggg*


Dann ging's gleich los. Diesmal saßen wir nicht zusammen, aber das war weiter nicht wichtig... Hauptsache überhaupt Karten!
 Wir thronten in der  zwölften, bzw. dreizehnten Reihe - fabelhafte Sitzplätze. Und keine niesenden oder hustenden Bazillenschleudern um uns herum. *g*. Und auch keine Hofrats-Gattinen mit auftoupierten Vogelnestern am Kopf vor uns - *strike!* *ggg*

 

Im Ersten Teil hörten wir:

 

Gaetano Donizetti | aus LUCIA DI LAMMERMOOR
Coro "D'immenso giubilo"
Gran Scena con Cori (Raimondo)
Scena ed Aria (Lucia)
 
Vincenco Bellini | aus I PURITANI
Introduzione 
Scena ed Aria (Elvira)

 

Ich kannte nur einige Szenen aus 'Lucia di Lammermoor'..., was ich an diesem Abend hörte, war Sangeskunst vom Feinsten. Diese göttliche Stimme! Ich starrte die ganze Zeit nur auf diese beinahe schon unwirkliche Darbietung und hatte einige Male Tränen in den Augen.

 

Edita Gruberova's Gesang hat mich zutiefst berührt.

 

Das Publikum war hingerissen... Standing Ovations nach jedem Stück. Sowas habe ich noch nie erlebt.

Gottseindank hatte der beste Mann der Welt sein Handy nicht abgeschaltet - so wie ich - und konnte in paar Bilder machen.
Für mich war während des ganzen Konzerts kein Moment passend genug, ans Fotografieren zu denken. Ich ließ es diesmal sein, was ja ganz untypisch für mich ist. *g*

In der Pause trafen wir uns beim Buffet - den Tisch hatte ich vorreserviert und unser Sprudel stand auch schon da. *g*
Ich war zuerst da und sah dann meinen Mann um die Ecke kommen... voller Emotionen im Gesicht. Es war einfach nur schön. Wir beide wussten erstmal gar nicht, was wir sagen sollten... und haben es mal mit einem 'Sooooo schööön!!' versucht. *lol*

Ein bisserl später haben wir uns die vorbeiziehenden Menschen angesehen und es war auf jedem Gesicht eine selige Freude zu sehen.. so eine Zufriedenheit, manchmal eine Aufgeregtheit - natürlich im positiven Sinne. *Bewegt* war jeder... das war eindeutig. Es ist schon sehr, sehr schön, wenn es ein Künstler vermag, so viele Menschen glücklich zu machen und ihnen ein paar Stunden der absoluten Unbeschwertheit zu schenken. Wer kann das schon noch heute?

Dann ging's wieder zurück auf unsere Plätze und wir harrten dem 'Grande Finale'.
Am Programm stand:

 

Gaetano Donizetti | aus ANNA BOLENA
Sinfonia
Ultima Scena

Gaetano Donizetti | ROBERTO DEVEREUX
Atto Secondo: Introduzione
Scena ed Aria finale (Elisabetta)

 

Ich kann und will hier keine großen Opern-Rezensionen abgeben, das steht mir einfach nicht zu. Doch ich kann und will sagen, dass mich auch dieser zweite Teil, beziehungsweise diese gottvolle Edita Gruberova, vollkommen in ihren Bann gezogen hat... am Ende krönte sie ihren Abend mit der Darbietung der englischen Königin Elisabeth und ihrem tragischen Ende... un-glaub-lich.

Die Menschen im Saal waren frenetisch... es gab minutenlangen Szenen-Applaus und am Ende wurden 'DANKE'-Karten aus den Logen geworfen... und die 'BRAVA! BRAVA!!'-Rufe waren ohne Ende.

Gänsehaut pur... und wieder standen mir die Tränen in den Augen.

Der Staatsopern-Direktor Dominique Mayer ließ es sich natürlich nicht nehmen, persönlich mit einem riesengroßen Strauß weißer Rosen zu gratulieren und hielt eine Rede zur Ehrung der Diva. Über 720 Mal hatte sie an der Staatsoper gesungen, rechnete er vor. Und heute sei ein wirklich denkwürdiger Tag... dieser 54-er. *lol* - ein kleiner Verwechsler, aber vielleicht deshalb, weil er von der anderen Seite auf die mit Rosen verzierte Jahreszahl geblickt hatte. *g*.
'Reine Dankbarkeit... aus tiefstem Herzen' war in der Rede von Edita Gruberova zu hören und sie bezeichnete ihre Staatsopern-Fans als 'enge, vertraute Familie'. Diese Frau ist menschlich und dermaßen authentisch... man muß sie einfach lieben.

Raini hat mir dann noch am Heimweg von youtube-Videos erzählt, die sie *genau so* darstellen: Als die 'Anti-Diva' - als geerdeten Menschen, der gerne in seinem Garten umgräbt und Pflanzen setzt. Und keinerlei Attitüden aufsetzt, wie es bei Opernsängern ja hin und wieder vorkommen soll... *g*


Der beste Mann wo gibt hat mir gerade noch einen Link geschickt... ein Film, der wunderbar diese so sympathischen und großartige Frau porträtiert... viel Spaß dabei.


Ich werde diesen Abend niemals in meinem Leben vergessen.



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Kommentare: 2
  • #1

    Hans-Georg Kloetzen (Sonntag, 08 Februar 2015 15:19)

    Ja, es gibt solche Momente, Momente, die einmalig zu sein scheinen.
    Dein Konzertbericht sprüht vor mentaler Anteilnahme an diesem Ereignis. Und ja, ich kann das durchaus nachvollziehen mit den Tränchen in den Augen.

  • #2

    Ing. Wolfgang SALOMON (Sonntag, 08 Februar 2015 18:26)

    Servus, Hans-Georg,
    yup, die Tränchens kamen direkt vom Herzen. Hat mich ja voll erwischt! *g*
    Das Lustige an solchen Momenten ist ja: Ich spüre da immer schon am Beginn, dass dieses Erlebnis etwas Besonderes ist. Etwas, das im Herzen und in der Erinnerung bleibt. Ein magischer Moment halt.