Unser Südtirol-Urlaub kann beginnen. Bevor wir zu unserem ersten Campingplatz in St. Lorenzen fahren, geht es aber noch zu einer Wanderung nach Sand in Taufers. Unser schlaues Buch „1-2-3 Stunden Wanderungen in Südtirol“ empfiehlt uns die Reinbach-Wasserfälle und die Toblburg als sehenswertes Wanderziel in der Nähe. Wir stellen den Marcello auf einem der gut ausgeschilderten Parkplätze ab und gehen los. Zunächst relativ flach bis zum ersten tosenden Wasserfall. Beeindruckende Mengen Wasser rauschen hier über die Bergwand. Die Luft ist feucht und um gefühlte 10 Grad kälter. Um uns aufzuwärmen, gehen wir über hunderte Stufen bergauf zu Wasserfall Nummer 2. Der dritte und größte Wasserfall mit einer beeindruckenden Fallhöhe von 42 Metern muss über weitere Stufen und Höhenmeter erklommen werden. Eine Brücke führt dort über die Schlucht, die Gischt lässt es quasi regnen und in der Sonne erstrahlt auch ein Regenbogen. Ein durch und durch imposantes Naturschauspiel, das freilich auch viele andere Wanderer anzieht.
Teilweise wird es an den Brücken und Geländern des Steigs ziemlich eng. Man sieht viele Gesichtsmasken. Wir kommen dennoch ohne aus und gehen rasch weiter zur nächsten Etappe, der Toblburg. Hier kann man auf der Anhöhe des Bergrückens die imposanten Mauerreste einer einstigen Wehranlage samt Zugbrücke erkunden. Schon beeindruckend, was die Menschen im 10. Jahrhundert zu bauen vermochten. Heute steht dort eine kleine, entzückende Kapelle und an jeder Ecke wird entlang des Weges mit Statuen und Inschriften der Allmächtigkeit des Herrn gedacht. Halleluja! Wir gehen den wenig frequentierten Weg an der Rückseite des Bergs wieder hinunter und machen Rast im Toblhof. Bei Brettljause und Graukäse werden die Kohlenhydratspeicher wieder aufgefüllt, bevor es wieder zurück zum Marcello geht. Nach kurzer Fahrzeit und einem Zwischenstopp im örtlichen Getränkemarkt treffen wir bei unseren ersten Ziel ein: Dem Campingplatz Ansicht Wildberg.
Zuerst schaut der Campingplatz noch mehr wie ein großer Parkplatz aus, aber das liegt daran, dass sich die Stellplätze am Obergeschoss eines darunterliegenden, riesigen, modernen Sanitärgebäudes befinden. Erst wenn man weiter in die Anlage hineinfährt, eröffnet sich dem Gast die ganze Schönheit dieser Anlage. Ein uraltes Ansitz-Herrenhaus samt umliegender Gebäude bilden den Kern der Anlage. Hier befinden sich die Rezeption und die Appartments. Über eine kleine Brücke gelangt man zum Poolbereich mit Wasserfall, dem Kinderspielplatz samt Sreichelzoo hinüber zu den eigentlichen Stellplätzen. Im alten Teil des Campingplatzes gibt es in einem alten Obstgarten weitere Stellplätze, aber enger und mit weniger Komfort ausgestattet.