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Sommerurlaub 2022 - Istrien, Tag 7: Die Sonnenschirmchen-Stadt und der Flop am Abend.

Wir verabschieden uns von dem Hägar, dem Heuschreckenmonster, und fahren über eine lustige Meer-Straße in die "Neue Stadt", oder auch "Cittanova", wie die Italiener sagen. Hiererorts nennt man sie "Novigrad" und es kennen viele Bootfahrer dieses kleine Städtchen mit antikem Charme, weil's dort einen kleinen Yachthafen gibt.

Außerdem: Jede Menge bunte Sonnenschirmchen, die in den engen Gassen mit Wäscheleinen herumbaumeln.

Sehr nett.

 

Wir machen eine kleine Flanage durch die Stadt, widerstehen den vielen Eisverkäufern, denn es war ja noch ein schönes Abendessen geplant.

Wir hätten doch ein Eis nehmen können. Das Abendessen wäre den Widerstand nicht wirklich wert gewesen. 😉

Manchmal geht bled: "Stari Podrum" - oder: Geh mehr nach Deinem Gefühl.

Eine Erkenntnis haben wir aus diesem Urlaub gewonnen:
Die viele Urlaubslektüre ist gut - aber auf's eigene Gefühl zu horchen ist besser.


Für den Abend unseres siebenten Tages in Istrien haben wir uns für "Stari Podrum", eine - so schreibt man - über's Land hinweg bekannte Konoba, entschieden.

Die Patronin Mira und ihre zwei Töchter sollen hier den Laden schupfen, die darumherum gesponnenen Geschichten machten mich neugierig. Es war halt so geschrieben, dass man sich ein istrisches "Muatterl" hinter dem Herd vorgestellt hat.

So weit, so marketingmechanisch gut. 😉

Die Hausfassade hat auch ein bissi Landhaus suggeriert - die davor geparkten Porsches und Ferraris schon weniger.

Spätestens da simma schon ein bissi skeptisch geworden.

Und als wir dann den Garten betraten, war die Meinung fix: Das Ganze hier ist ein VIP Schuppen der schnöseligsten Art. 🤦‍♂️😮

Die gebratenen Schwammerln waren fein (nun, das war jetzt auch nicht die größte kochtechnische Herausforderung nicht 😛) - das Gulasch mit Gnocchi bzw. Nudeln war echt ned guat...der Saft schmeckte vorgefertigt, es waren genau drei Stückerln Fleisch am Teller. Ich sehnte mich die Konoba von Oprtajl herbei.

 

Der Service war nicht existent - kein Wunder: Man bebauchpinselte die Insta-Gesellschaft aus der Umgebung, allesamt aufgetakelte Weibsn mit ordentlichen Investments in Botox und Silikon.

Meiner Seel'... ich bin bei sowas ja gleich fertig mit dem Essen und auch schon beim Zahlen 😛.

Und wenn dann auch noch beim Abservieren des halbvollen Tellers nicht einmal nachgefragt wird, dann hab ich schon g'fressn.

 

Mit einem Wort:
Ab diesem Abend haben wir uns nicht mehr auf irgendein Geschreibsel verlassen, sondern sind einfach nur nach unser'm Gefühl gegangen.

Ist ja auch was, so eine Erfahrung.😉

 

Der Feigenbaum war schön im Garten. Ich liebte seine fein gemaserten Blätter! 😍

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