Wer hätte das gedacht?
Ich bin im Kunstmäzen-Alter angelangt! *LOOL*
Es geschah vor einigen Monaten:
Die Patrizia Ruthensteiner hat mir ein Email geschrieben, in dem sie mich um Unterstützung bat.
Ihre Diplomarbeit befasse sich (grob gesagt) mit der Schwingung der Feder, mit den unterschiedlichen Tönen, die man einer resonierende Feder entlocken kann. Spannend! Mal was andres!
Und so hab ich mich entschlossen, sie zu unterstützen: Sie kam in meine Firma, hat sich jede Menge Federn in den unterschiedlichsten Formen, Größen und Längen ausgesucht und ich fand unser Treffen damals sehr erfrischend. (Um ehrlich zu sein: Ich hatt KEINE AHNUNG, wovon sie zeitweilig sprach *LOL*, aber es war von einer derartig frischen Begeistertheit und jugendlichen Unverbrauchtheit, dass ich es einfach genial fand. Ein bissi hab ich aber schon gecheckt, was sie mit den Federn anstellen wollte... und so hab ich ihr einiges an Material auf den Weg mitgegeben.)
Nun... vor einer Woche flatterte eine Einladung ins Haus und heute sahen sich die beiden Hasen an, was die Patrizia aus den Federn zauberte...
Allein schon das Semperdepot und die Akademie daneben waren imposant! Was für unglaublich geile Gebäude. Wir waren vor ein paar Jahren im Semperdepot, in der Akademie allerdings noch nie. Seeeehr empfehlenswert!
Die Umschreibung Ihrer Diplomarbeit lautet wie folgt:
'pennae' (lat. Federn) ist eine skulpturale Komposition, basierend
auf einer Serie von Feder-Instrumenten welche, zu einem geräuschvollen Stillleben arrangiert, den Klangkorpus 'pennae' formieren. Dieser setzt sich aus mehreren mechanischen Falkenhauben für
Menschen,
sowie portablen Hall-Instrumenten zusammen, die zu einer Effektkette materieller Klänge verschmolzen sind.
Die sozial-utopische Arbeit ist die allegorische Darstellung eines überhöhten Zustandes in welchem
Domestikation, Ausbeutung und
Instrumentalisierung der Natur durch den Menschen einen Wendepunkt erreicht haben, und die Dichotomie von Natur und Kultur kein Begriff mehr ist.
Durch die Hybridität generierende Koaleszenz von Körper, Artefakt und Territorium geht 'pennae' gesellschaftlichen
Konstruktionsprozessen
auf den Grund und zeichnet etablierte Machtstrukturen im Inneren nach, in Erforschung der Wechselwirkung von Individuum und Kollektiv,
Separation und Kommunikation.
Warum es jetzt Falkenhauben sind und welche Gründe die Künstlerin hat, um Gegenständen resonierende Töne über schwingende Federn zu entlocken - sie hat es mehrfach beschrieben und ich bin
mehrfach "ausgestiegen" *lol*
Aber das sind eben künstlerische Zugangsweisen...und gottchenseidank gibt es auch Menschen, die so etwas "haben" können. Ich zähle mich nicht dazu - aber dafür kann ich Federn machen. Und diese
inspirieren wiederum Menschen wie Patrizia... na, das ist doch suppa! :-)
Besonders spannend:
Mit einem Metallkamm über eine hängende Zugfeder zu streichen oder entlang einem Stück Federdraht entlangzufahren... mit der speziellen Aufnahmetechnik kamen dann genialische Geräusche über die
Lautsprecher.
Und man erkennt grob ein paar Stücke aus Liedern, die mit dieser Art von Technik gemacht worden sind.
Spannend das war!
Jedenfalls hat sie sich extrem gefreut, die Patrizia, dass ich gekommen bin. Umarmt und angestrahlt bin ich worden - und das hat mich wiederum sehr gefreut.
Wir bleiben im Kontakt - demnächst findet ihr nächstes Projekt in Rotterdam statt, wieder was internationales - so wie die New York Fashion Week, die sie gemacht hat.
Ich mag sie - und Federn hab ich genug *g* - da werde ich sicher noch was hören in Zukunft.
Keep the ideas flowing, Patrizia!
I keep on supporting you!
:-)
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Hans-Georg (Freitag, 16 November 2018 21:33)
Demnächst tauchen Wolfis Federn weltweit als Kunstobjekt auf - und das meine ich jetzt nicht witzig. OK, die Diplomarbeit ist schon irgendwie schräg für Kunstbanausen und ich kann gut nachvollziehen, dass du mal "ausgestiegen" bist.
Aber vom Federmacher über den Gartenzubehörmacher (Kübel und Schlauchfesthalter) zum Kerzenhaltermacher und zum Kunstlieferanten - du bist ein Multitalent.