Die Hasen hoppeln zur fetten, voll aufgezogenen Kultürspritze... Anna ruft!
Naja, eigentlich singt sie ja. Wie ein göttliches Lercherl, möcht man sagen. Aber dazu später.
Zur Vorgeschichte:
Wir waren völlig aus dem Häuschen, als uns eine liebe Freundin anrief und uns zwei Karten anbot - die hat sie extra für uns organisiert und wir griffen natürlich begeistert zu. (Eigentlich der Hase2, denn der hat mich eingeladen, *juhu!*)
Rein in die feine Wäsch' und ab in die Oper aller Opern... die Spannung stieg. Dort versammelten sich dann die drei Damen und wir zum Anstoßen mit Wein und Mineralwasser.
Wie immer: Die Geschichte um den Troubardour ist wie bei fast allen Opern keine einfache... Liebe hin-Liebe her, gutgemeinte Selbstaufopferung hier-falschverstandene Liebesbezeugung da... ois ned so einfach. ;-)
Wer mehr über die Geschichte von dem Troubardour und der Leonora wissen will, guckt hier. (Witzig: In diesem Wikipedia Beitrag ist sogar ein 'Il trovatore'-Foto von der Netrebko aus dem Jahr 2014 in Salzburg drauf)
die neuen displays
Ich war schon gespannt auf eine Neuerung, die es seit ein paar Tagen in der Staatsoper gibt: Ein neues Spielzeug auf der Rückseite des vorderen Sitzplatzes - die nigelnagelneuen Tablets.
Da kann man jetzt die Geschichte des Stücks nachlesen, kann einen Platz am Buffet reservieren (selbstverständlich mit Bekanntgabe der kulinarischen Wünsche) und die Untertitel aussuchen. Interessant dabei: Die Untertitel gibt's in sechs verschiedenen Sprachen - die Inhaltsangabe (und die sonstigen Surfinhalte) nur in Deutsch/Englisch.
Wenn das Stück beginnt, verdunkelt sich das Dischplay automtisch auf eine angenehme Helligkeit und die Spezialausführung des Bildschirms sorgt dafür, dass der Sitznachbar fast gar nix mitbekommt von der Text-Spechtlerei. ;-)
Das gesamtkunstwerk.
Ich bin bei weitem kein Opern-Experte.
Ich mag auch nicht die "schwern Stickln". ("sooooo a schwers Stickl! " - *LOL*).
Ich mag hin und wieder den Ausflug in diese Welt - und bin dann immer von diesen wunderbaren, fast außerirdischen Stimmen ganz begeistert.
A bisserl a Drama derfs schon sein, aber so a-tonales Gekraaaische macht mir Gänsehaut der üblen Sorte: Melodeien sollen schon erkennbar sein. :-)
Nun... da war ich an diesem Abend gerade am richtigen Fleck.
Was soll ich sagen...!
Der Yusif (Ehemann der Anna) ist mehr als nur ein Schatten seiner weltberühmten Frau: Er ist ein Tenor von Weltklasse! Toll, wie er den Troubadour gibt.
Auch die Tochter der Hexe (Azucena) wurde fantastisch von Luciana D`Intino gesungen.
Und auch der Graf war mit George Petean eine erstklassige Besetzung.
Aber... wie erwartet: Anna Netrebko war der Superstar des Abends - ich hatte mehrmals goosepimples! So eine wunderschöne Stimme! So eine Wucht bis ins hinterste Ecke dieses riesengroßen Opernhauses! Un-glaub-lich.
Nicht von dieser Welt. Gottchenvoll!
Was für ein Erlebnis, das einmal live erlebt zu haben.
Zu Recht: Minutenlanger Applaus am Ende. Fliegende Blumensträuße.
Das war wirklich ein einzigartiges Erlebnis.
Danke, Hase.
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Hans-Georg (Mittwoch, 13 September 2017 17:43)
In der Tat eine dramatische Geschichte. Ich liebe diese Oper!
Wolfi (Donnerstag, 14 September 2017 16:00)
Ja. Ich denke jedoch, daß Opern im Allgemeinen diesen "Hang zur Dramatisierung" haben... ;-)
Da dauert's ned lang, und schon wird eine(r) abgemurkst oder eine unerhörte Liebe wird pathetisch zur Schau gestellt.
Eh schön... hin und wieder, halt. *g*