Die siebte Unterrichtsstunde mit Sara. (la settima lezione con Sara)

(oder: Die verartikelten Fürwörter.)

Nach zwei Wochen Pause (die ich natürlich brav für die Streberei zuhause verwendet hab' *g*),  treffen sich Sara und ich wieder im Buongustaio. 


'Buongiorno,  Marco!  Un panino con salume e rucola per me,  perfavore!'  gebe ich ich gleich beim Betreten des Geschäfts zum Besten.  *hach*,  es macht halt einfach super viel Spaß,  sich so halbwegs in einer Fremdsprache verständlich zu machen und etwas gegen seinen morgendlichen Hunger tun zu können. 😉

Nach der herzlichen Begrüßung von Sara geht's gleich ans Eingemachte -  quindi! 

Heute: die Familie der verartikelten Fürwörter.  Diesen Begriff hab ich selbst kreiert,  denn so merk ich mit das einfach besser. 

Konkret: Im Italienischen werden bei fünf Fürwörtern der Artikel 'reingemixt' und es entsteht -  das verartikelte Fürwort eben. 

Toll,  ich liebe das. 

Im Italienischen ist sooo viel schlüssig und zackig,  es macht mir unendlich viel Spaß. 😁

Sara hat das irgendwie schon mitbekommen und wohlwollend genickt,  als ich ihr die erledigten Hausaufgaben zur Kontrolle vorgelegt hab. (Ehrlichgesagt glaube ich,  dass sie mich für einen rechten Streberling hält und es ihr mit mir - so wie mir mit ihr -  großen Spaß macht.  

Weil afoch wos weidageht!  😉


Und weil's so a zackiges Tempo hat,  nehmen wir gleich das nächste Kapitel in Angriff: die Zahlen. 


In meinem Moleskin-Lehrbüchlein ist praktischerweise eine Seiten-Nummerierung mit bei.  Meine Aufgabe: die Zahl dazuschreiben.  Juhu! 😀

Und als kleinen 'Drüberstrahrer': Die besitzanzeigenden Fürwörter.  

A Gaude!  😁

Meines,  Deines,  Seines,  Unseres,  Eures,  Ihres... 


Wichtig,  gerade zu Weihnachten (meins! meins! meins!  *LOL*) 


Grund für dieses Kapitel was ein Rezept aus meinem 'Buon apettito' Buch,  wo ich das Worterl 'sua' entdeckte und gleich wissen wollte,  was das ist.  😉

Buon natale!

Sara überrascht mich mit einem Weihnachtssackerl und einem 'panettone piccolo'  für den Hasen2.  Soooo nett! 

Natürlich hab ich auch ein Packerl für sie und wir herzen uns nochmal ordentlich,  denn die nächste Lektion (ottima lezione)  ist zwischen Weihnachten und Neujahr. 


Ich freu mich schon riesig drauf. 


Davor bekomme ich noch Hausaufgaben satt... Sara  kennt mich halt.  Sie weiß,  dass ich über die Feiertage brav weiterkommen will. 😁😁

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Kommentare: 5
  • #1

    ossi1967 (Samstag, 17 Dezember 2016 12:48)

    Na bumm! Bei Euch gehts ja wirklich zackig dahin! Wir hingegen haben jetzt volle drei Wochen lang (eigentlich vier: letzten Mittwoch mußten wir nochmal 45min wiederholen) gelernt, wie man „müssen“ sagt. Wenn ich Dir das kurz darlegen darf:

    Möglichkeit eins ist, an den Verbstamm die Endung -meli bzw. -malı anzuhängen und daran dann die übliche und längst bekannte Personalendung. Also für „du mußt gehen“: Verbstamm ist „git“, daraus wird im ersten Schritt „git-meli“ und schließlich „git-meli-sin“. Gitmelisin. Du mußt gehen. Außer „-meli“ war daran für uns nichts neu.

    Möglichkeit zwei: Man sagt „dein Gehen ist notwendig”, also „senin gitmen lazım“. Auch da kannten wir die Grundlagen schon (wie man aus dem Verb „gehen“ also „dein Gehen“ macht). Neu war nur, daß man das deutsche „Müssen“ auf diese Weise ausdrücken kann… und die diversen Wörtchen für „notwendig“: lazım, gerek, gerekli, gerekiyor… Das ist dann aber nur mehr Wörterbucharbeit.

    Und das über mehrere Wochen. Wenn das so weiter geht mit uns beiden, parlierst Du fließend italienisch *und* türkisch, bevor ich mit A2 fertig bin. :)

    Zu den Zahlen gibts a lustige Gschicht: Die haben wir ja im Kurs nicht gelernt. (Genausowenig wie Monats- und Wochennamen.) Da hieß es: Das ist reine Auswendiglernerei, das kann man auch zuhause machen. Natürlich hats keiner gemacht. Ich bin mit Zahlen über 19 jetzt noch überfordert. Eine andere Kursteilnehmerin hingegen hat immer perfekt auch dreistellige Seitennummern auf türkisch angegeben, wenn wieder mal Unklarheit darüber herrschte, welche Übung wir jetzt gemeinsam machen sollten. („Seite iki yüz yirmi beş, der Dialog rechts oben.“) Ich hab sie gehaßt dafür. Wie ich sie mal gefragt hab, wie zum Geier sie sich diese verschissenen Zahlen merkt, hält sie mir doch frech ein solches kopiertes Arbeitsblatt dicht vor die Nase und deutet auf die untere Ecke, innen, am Falz… dort, wo's beim Kopieren immer ein bißchen dunkel wird, weil das Papier nicht mehr plan auf der Glasplatte liegt. Während die Seitenzahlen am Außenrand des Buches groß als Ziffern gedruckt sind, stehen sie dort am Innenrand nochmal in Worten und natürlich in türkisch. Das hat nur bisher keiner gecheckt, weil niemand nach einer zweiten Angabe für die Seitenzahl sucht, wenn einem die große „225“ schon ins Aug sticht. Die gute Frau hatte in Wahrheit keine Ahnung, wie man ab 10 weiterzählt. Sie hat einfach nur vorgelesen, was da unten im schlecht kopierten Bereich der Seite steht. Und ich hab Monate gebraucht, bis ich ihr auf die Schliche gekommen bin. :)

  • #2

    Wolfi (Sonntag, 18 Dezember 2016 10:52)

    Yup, do geht wos fiare am Schodda...! :-)

    'Müssen'?
    Einfach 'dovere' in der jeweils gebeugten Form. Una semplicitá! :-)

    *ich* und Türkisch? Gottchen bewahre! Es dürfte wirklich eine Mehrfachpotenz schwieriger sein als Italienisch. Und ich muss ja sagen: Es klingt in meinen Ohren nicht so schön. Aber das ist natürlich völlig subjektiv. (Gottchenseidank kann ja mein Ali auch Deutsch. Da klappt's mit dem DPD-Boten-Pläuschchen... *g*)

    Das mit den Seitenzahlen muss man der Frau neidlos anerkennen: Nicht wissen muss man's, nur wissen wo man nachschauen muss! *hehehe*... Ich hättat gern Dein Gsicht gsehen, wie sich die Sache aufgelöst hat. *LOOL*

    Aber zurück zum Lernfortschritt:
    Nun, ich bin ganz davon überzeugt, daß es mit Sara's Methode und natürlich diesem '1:1 Unterricht' viel zackiger geht. Das sind 90 Minuten intensivster Lernphase, plus Hausaufgaben.
    Und - was bei mir natürlich auch noch dazukommt: Unser Hausgeist, die Patrizia, spricht mit mir jeden Tag mindestens eine halbe Stunde italienisch. Das ist schon ein riesen Benefit. Sie *liebt* es, mich auszubessern (*LOL*) und dafür erinnere ich sie immer, das 'H' zu betonen. (Die Italiener können das ja nicht. Sehr lustig das ist...!)
    Da ist 'learning by doing' oder besser gesagt 'learning by speaking' ('imparare facendo') das Beste überhaupt wo gibt. :-)

    Sara hat mich sogar dazu gebracht, unsere absolute Weihnachtsruhe zu unterbrechen: Am 28sten Dezember sitz' ma wieder im Buongustaio und machen parlare e imparare.

    *Grande Gioia regna!!*

    :-))

  • #3

    ossi1967 (Sonntag, 18 Dezember 2016 14:35)

    Naja, ob eine Sprache schön klingt, liegt ja nun wahrlich nicht im Ohr des Zuhörers, sondern im Auge des Betrachters. ;)

    Aber bzgl. Lernfortschritt: Unser Kurs wird ja aller Voraussicht nach im Sommersemester nicht mehr weitergeführt. Da zeigen sich leichte Abbröckelungserscheinungen in der Gruppe... Und wenns weitergeht, dann für mich zu theoretisch. Für endlose Grammatik-Erklärungen reicht mir ein Buch auch. Und gesprochen wird ja kaum bei uns. Hat Deine Frau Sara vielleicht generellen Einblick in den Markt der Sprachvermittlung in Wien? Im Internet werden erstaunlich viele Türkisch-Kurse (Einzelunterricht, Gruppen, kurz, lang,...) angeboten. Preislich ist da oft gar nicht sooo viel Unterschied. Aber vielleicht gibts da Institute, die in der Branche einen besonders guten/schlechten Ruf haben. Das könnt mir für mein Leben nach der VHS helfen.

    PS: Mein Gesicht bei der Auflösung der Sache mit den Seitenzahlen muß wirklich was ganz Besonderes gewesen sein. Die Kollegin hat jedenfalls laut gelacht. :)

  • #4

    Wolfi (Sonntag, 18 Dezember 2016 15:28)

    Ah *so* siehst/hörst Du das! :-))
    Nun ja, aber ich muss auch auf dieser meta-audiovisuellen Ebene sagen: Italienisch gefällt mir besser. *lol*
    Ich werde am 28sten meine Fühler ausstrecken ('tastare il terreno') und vielleicht etwas in Erfahrung bringen können.
    Vielleicht will ja mein Ali? *ggg*

  • #5

    ossi1967 (Montag, 19 Dezember 2016 11:57)

    Das wär sehr reizend von Deinereinem, wenn Du sie fragen tätarätest. Çok teşekkürler!
    Dein Herr Ali - naja, ich bin ja überzeugt, daß er mich wollen würde. Wer würde das nicht. Ob ers dann aber auch dahebt, ist eine andere Frage. So ein VHS-Nachfolger muß ja nicht nur muttersprechen können, nein, er muß auch als felliger Erklärbär systematisch und gut aufgebaut neue Themen ins Spiel bringen. (Daran scheiterts ja oft bei meinen Buben: Die erklären mir zunächst auf Nachfrage, daß hızlı und hızlıca beide „schnell“ bedeuten und daß es da keinen Unterschied gibt. Und erst später komm ich drauf: Na aber wohl! Das eine ist das Adjektiv, das andere das Adverb. Na klar. Find einen Österreicher mit durchschnittlicher Schulbildung und ohne Erfahrung in Sprachvermittlung, der Dir ausm Stand heraus den Unterschied zwischen einem Adjektiv und einem Adverb im Deutschen erklärt. Is eh alles gleich.)
    Und: Die Italiener kannst haben. :D