Klugscheissen deplatziert.

Seit Tagen hält uns die Flüchtlingsproblematik in Atem: Entsetzliche Bilder kommen übers Fernsehen, das Radio verkündet erneut zigtausende Menschen am Grenzübergang Nickelsdorf und Heiligenkreuz.


Menschen, die den weiten Weg zu Fuß bis nach Wien nicht scheuen (oder von korrupten und gewissenlosen Taxlern um zweihundert bis dreihundert Euros 'gnadenhalber' mitgenommen werden).


Ob es jetzt politisches Versagen unserer Regierung ist, ob es die Profilierungssucht eines ungarischen Nationalisten ist oder ob es die lahmarschige EU-Politik mit ihrer Nicht-Aufteilungsquote ist... 


...ICH KANN'S SCHON GAR NIMMER HÖREN! 


Verdammtnochamal! 


Da rennen Menschen auf unseren Autobahnen ummanand, dort krepieren 71 junge Leut' qualvoll durch Ersticken im Blech-LKW, woanders werden Menschen ohne deren Wissen in Lager gekarrt...


...und ich lese und höre immer wieder ach-so-hilfreiche Klugscheissereien zu 'Dublin #1, Dublin #2 und Dublin #3', Schengen hin oder her... es kotzt mich schon *dermaßen* an.


Die Menschen sind jetzt schon einmal hier und während sich ach so gscheite Politiker und Hobby-solche die Pappn z'reissen, machen Realisten was ganz anderes: Sie schauen, was man aus der jetzigen Situation 'am besten' machen kann.


Gründen NGOs, stellen sich als 'train-of-hope' -Hilfsgemeinschaft in den Wiener Hauptbahnhof und

reissen schon über 30.000 Wienerinnen und Wiener mit ihrer bedingungslosen Hilfsbereitschaft mit.

Meine absolute Hochachtung an die Mädels und Burschen rund um Julian Pöschl. 

Sie tun, was eigentlich der Staat machen sollte.


Fragen das Gegenüber nicht: 'Bist Du WIRTSCHAFTSFLÜCHTLING???' Willst Du nicht einfach nur ein schöneres Leben haben????' - sondern helfen einfach. Be-ding-ungs-los.


Mein Mann und ich sind weiss Gott keine grünäugigen Tagträumer und der oft hörbare Ruf 'Refugees welcome!' macht uns Stirnrunzeln: Einen pauschalen Einladungsaufruf finden wir in seiner Konsequenz höchst unüberlegt und ziemlich gefährlich. 


Doch was tun mit den Menschen, die jetzt halt schon einmal da sind???


Und auch wenn man mir jetzt Sozialromantik oder gar Kurzsichtigkeit und Naivität unterstellen möge:


Es gilt:

In die Händ' spucken und was tun in dieser grauslichen Zeit - z'sammhelfen und ned Klugscheissen!




Kommentar schreiben

Kommentare: 7
  • #1

    andrea (Mittwoch, 16 September 2015 08:37)

    WORD!!

  • #2

    Deep_Blue (Mittwoch, 16 September 2015 10:44)

    "Einen pauschalen Einladungsaufruf finden wir in seiner Konsequenz höchst unüberlegt und ziemlich gefährlich."

    Es tut gut zu wissen, dass es auch vernünftige Menschen im "linken Lager" gibt.

    Worüber bei der ganzen Diskussion aber nie gesprochen wird - Wann ist Schluss ?
    Wer sagt eines Tages, aus es geht nicht mehr.
    Und was machen wir dann ? Wie verhindern wir weiteren Zuzug ?

    Es ist absolut undenkbar, einen derartigen Zustrom in die Gesellschaft zu integrieren.
    Wie soll man zig tausenden Menschen Deutsch lernen?
    Wie soll man all diese Kinder in unser Schulwesen integrieren ohne dass die Qualität der Schule noch mehr abnimmt?
    Wie soll ein Land mit Rekordarbeitslosigkeit eine große Zahl an nicht deutschsprechenden Menschen in den Jobmarkt integrieren?
    Und wie viele der Menschen sind für den europäischen Arbeitsmarkt gar nicht geeignet, sondern belasten nur unser Sozialsystem ?

    Die Beantwortung dieser Fragen würden sicher zur Beruhigung der Bevölkerung beitragen, falls es darauf Antworten geben sollte.

    Aber sonst bin ich bei dir.
    Österreich hat ja seine Hilfsbereitschaft schon während der Jugoslawienkrise unter Beweis gestellt.

    Nur wenn es nicht bald zu einer Regulation des Zustromes kommt, wird die Hilfsbereitschaft bald ein Ende haben.

  • #3

    Wolfgang (Mittwoch, 16 September 2015)

    Wann Schluß ist?
    Nun, Deep... Schluß wird erst dann sein, wenn die kriegstreiberischen und verlogenen Amis und Russen aufhören, alle kriegstreibenden Parteien im Nahen Osten mit Waffen zu versorgen.
    Und das wird so bald nicht mehr der Falls ein.
    Also: Gewöhn' Dich mal an die jetzige Situation und frag' Dich vielleicht, wie Du helfen kannst. ;-)

  • #4

    Deep_Blue (Mittwoch, 16 September 2015 15:30)

    Nein, Schlosser.
    Das da nie ein Ende sein wird, ist mir schon klar.

    Ich meinte, wann ein Politiker den Mut aufbringt und sagt das Schluss ist.
    Auf die EU zu setzen ist der falsche Weg.

    Versteht denn niemand die Signale die gesendet werden ?
    Machen sich die Menschen die klatschend am Bahnhof stehen auch Gedanken darüber, dass vielleicht jetzt Millionen nachkommen, weil sie hier so erwünscht sind ?

    Der Orban sendet die richtigen Signale, ihr seid nicht erwünscht und werdet auch so behandelt.
    Das ist menschlich furchtbar, aber politisch unbedingt notwendig um das eigene Volk zu schützen.

    Die Welt ist hart und grausam, dass wird dir ja nichts Neues sein.
    Aber in Kürze geht es um deine Krankenversorgung, deinen Lebensstandard, deine Altersvorsorge, etc. etc.
    Und ich gebe es offen zu, mir persönlich ist das viel wichtiger, als das Wohl von Flüchtlingen.

    Ich weiß schon, keiner mag ihn :)
    Aber er bringt es wieder einmal sehr treffend auf den Punkt.

    https://www.youtube.com/watch?v=0rJhoDQPfz8



  • #5

    Wolfgang (Mittwoch, 16 September 2015 16:03)

    Nein, diese Gleichung ist mir zu einfach.
    Und vor allem: Du bietest keinerlei Lösungsvorschläge an, sondern jammerst ja eigentlich nur...
    (Übrigens: Der link geht ned - ist aber sicher kein Schaden nicht. Garantiert so ein blaues Propagandazeugs, oder? :-)

  • #6

    Deep_Blue (Mittwoch, 16 September 2015 17:23)

    Es kann nur eine Lösung geben, auf Dauer gesehen.

    Grenzen wirklich dicht, alles andere endet im totalen Chaos.

    Ok, lieber Schlosser, lassen wir es gut sein, wir werden auf keinen gemeinsamen Nenner kommen :-)

  • #7

    Wolfgang (Mittwoch, 16 September 2015 17:28)

    yup, Deep - beim letzten Satz gebe ich Dir uneingeschränkt recht.