'Käpt'n Iglo' lächelt jetzt von den britischen Jungferninseln...















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'Iss was g´scheits' oder 'Erntefrisch aus dem Marchfeld'... alles gut bekannte Marken des Iglo-Konzerns.

Traurig ist die wirtschaftliche Geschichte hinter dem Konzern und die heutige Meldung in den Medien.

Gewinne werden nicht re-investiert, sondern fließen nun auf die 'Jungferninseln' - bekannterweise ein Steuerparadies in der Karibik:
Im April 2015 wurde an eine Investorengruppe verkauft, nachtdem Iglo jahrezehntelang Teil des europäischen 'Unilever'-Konzerns war.
Man kann sich vorstellen, wie sich das auswirkt... Profitmaximierung, Aktienpolitur (oder wie man so schön auf deutsch sagt: 'Share Holder Value') und Aufputzen einer Braut, die bald einmal wieder verkauft wird. An eine neue Investorengruppe, der die Arbeiter in den Marchfelder Gemüseverarbeitern reichlich wurscht ist.
Was mich persönlich so stört an der ganzen - leider sehr üblichen Geschäftspraktik heutzutage (siehe Google, Apple, Microsoft - you name it!): Die Werbung macht uns immer glauben, es würde sich um ein heimisches Unternehmen handeln, pocht auf bewusst 'patriotischen' Einkauf. Jedoch... abcashen tut schon lange wer ganz, ganz anderer.
Und mit all der Werbe-Macht von diesen Großkonzernen fällt es den heimischen Produzenten immer schwerer, die Aufmerksamkeit der Konsumenten zu erlangen. Diese (Klein-)betriebe können sich keinen Postkasten in der Karibik leisten... die zahlen brav Steuern hier im Land und sind damit die Stütze unseres wirtschaftlichen Systems. Doch - denkt die gestresste Hausfrau und Mutter bei Ihrem Einkauf auch daran?

Das einzig Tröstende an der heutigen Meldung:
Die Produktionsbetriebe sind - noch - in Österreich, denn erntefrisches Gemüse kann ja nur wirklich innerhalb von ein paar Stunden verarbeitet werden, wenn es tatsächlich aus dem Marchfeld kommt. Schau'n wir mal, wie lange das noch so bleibt...

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